06.02.2022

Wilhelm Mundt, Unklumpen

Skulpturenpark Waldfrieden, 19. März bis 31. Juli 2022

Pressekontakt: Ruth Eising | +49.(0)228.25987582 | +49.(0)160.1564308 | r.eising@re-book.de

Wilhelm Mundt ist vor allem durch seine Trashstones bekannt geworden. Im Kern enthalten diese Arbeiten Ateliermüll, der, zusammengeballt zu Klumpen, von einem Kunststoffmantel umschlossen wird. Dessen Oberfläche erhält durch schleifende und polierende Bearbeitung seine rundliche Form und zeichnet sich durch spiegelnde Glätte und mehrschichtige Farbgebung aus.

Wilhelm Mundts "Trashstones", seine Abfallsteine, die in einem arbeitsintensiven Prozess aus Müll, Atelierrückständen beziehungsweise Fragmenten alter Skulpturen hergestellt werden, sind seit vielen Jahren im Skulpturenpark präsent. Nun zeigt er im Rahmen einer Einzelausstellung aktuelle Werke und neue Ansätze seiner künstlerischen Entwicklung.

Mundt hat mit großformatigen, meist ortsbezogenen Rauminstallationen begonnen, die industrielle Herstellungsprozesse und funktionsabhängige Formfindungen in autonome künstlerische Kontexte stellten.
Der umfassende künstlerische Ansatz, Ästhetik und Ethik, Ironie und Ernst verbindend, hier durchaus auch Joseph Beuys oder Roman Signer verwandt, prägt Mundts Arbeit bis heute. Aus diesem Grund reichen seine Werke auch weit über neodadaistische Spielereien oder puristisch selbstbezogene Formexperimente hinaus. Sie sind im besten Sinne Ver- oder Umwandlungen des (banal) Erlebten oder (trivial) Gelebten in sinnlich erfassbare Schönheit.

Besonders die Werkserie der "Trashstones", die Wilhelm Mundt 1989 mit dem Stein 001 begonnen hat, zeigt den Künstler als Persönlichkeit, welche die bildhauerischen Traditionen oder Konventionen der Moderne (beziehungsweise ihre Formbrüche) reflektiert und zugleich im "Gehalt", in der intellektuellen und handwerklichen Durchdringung, erneuert. Damit wird Mundt zu einem der innovativsten Bildhauer der Gegenwart.

Wilhelm Mundt über "Trashstones"

Wilhelm Mundt, geboren 1959 in Grevenbroich, ist ein deutscher Bildhauer. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Mundt absolvierte ein Kunststudium an der Düsseldorfer Akademie bei Tony Cragg, Klaus Rinke und Irmin Kamp. In den Jahren 1989 bis 1991 unterrichtete er selbst an der Kunstakademie Düsseldorf. 2009 trat er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste Dresden an.

Die inzwischen über 600 Arbeiten umfassende Werkgruppe der Trashstones zeugt von der konsequenten fortwährenden Form- und Farbfindung des Künstlers, die jeden Stein zum einzigartigen Unikat werden lässt.

Wilhelm Mundt reflektiert festgelegte Produktionsanordnungen bzw. -abläufe sowie industrielle Herstellungsprozesse und stellt funktionsabhängige Formfindungen in den künstlerischen Kontext. Entsprechend folgt die Herstellung einer Skulptur einem vom Künstler zuvor festgelegten Prinzip, in dem sich zudem eine Skulptur metaphorisch auch in die nächste überführt, was durch die Verwendung der chronologisch zugeordneten Nummern verdeutlicht wird. Numerisch ist somit immer eine vorhergehende und eine nachfolgende Skulptur festgelegt.

Neben seinem plastischen Schaffen entstehen, quasi als Vorstufe, auch Zeichnungen, Fotos und Filme, die die Trashstones in einen anderen Kontext stellen.

Die Royal Academy of Arts, London zeichnete 2007 Mundts Werk mit dem Jack Goldhill Award for Sculpture aus.


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