06.09.2022

3. Morsbroicher Kunsttage

Auftakt zur nächsten Etappe der "2022/23: spielzeit"

Pressekontakt: Ruth Eising | +49.(0)228.25987582 | +49.(0)160.1564308 | r.eising@re-book.de

Zwischen Freitag, dem 16., und Sonntag, dem 18. September, finden im Museum Morsbroich die 3. Morsbroicher Kunsttage statt. Sie markieren den Übergang in die zweite Phase des bereits im Mai dieses Jahres initiierten Projekts "2022/23: spielzeit". Das spartenübergreifenden Programm der Kunsttage lädt zum Nachdenken über das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft ein und befragt die Rolle eines (gegenwärtigen) Museums in der Gesellschaft.

3. Morsbroicher Kunsttage

Den Übergang in die zweite Etappe der spielzeit markieren die 3. Morsbroicher Kunsttage, vom 16. bis 18. September: Das spartenübergreifende Programm lädt an drei Tagen zum Nachdenken über das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft und befragt die Rolle eines (gegenwärtigen) Museums in der Gesellschaft: 

Der Abend der Politik (Freitag, 16.09., 17–21 Uhr)
Der Morgen der Ökonomien (Samstag, 17.09., 11–15 Uhr)
Der Tag der Künste (Samstag, 17.09., 17–22 Uhr / Sonntag, 18.09, 11–17 Uhr).

Kreativität und Kunst erfordern Freiheit: Freiheit im Geist, im Handeln, im Raum und in der Zeit. Kunst ist nicht statisch, sondern wächst und verändert sich mit jedem Gegenüber. Was bedeutet das für ein gegenwärtiges Museum? Welche Voraussetzung muss ein städtisches Museum für Gegenwartskunst wie Morsbroich erfüllen, um dem gerecht zu werden? Was würde sich ändern, wenn wir das Museum nicht nur als Ort der Bewahrung und Präsentation, sondern auch als Ort geistiger und kreativer Produktion verstehen, als offenen Möglichkeitsraum?


In Kooperation mit den Künstler*innen Margit Czenki & Christoph Schäfer, Mark Dion, KONSORTIUM, Schirin Kretschmann, Harald F. Müller, Gabriela Oberkofler, Antje Schiffers, Tilo Schulz, Andrea Wolfensberger sowie im Austausch mit Christian Jacobs und André Pradtke 

Fragile Koexistenzen: Die zweite Etappe des Projekts "2022/23: spielzeit" zeigt erste Resultate, Werk- und Raumveränderungen. Künstlerische Arbeiten und Räume sind modifiziert, gewachsen und ausgetauscht. Erste thematische Fragestellungen bilden sich heraus und bewegen sich als Subtext durch die Räume – darunter die Frage nach unserem sozialen und ökologischen Zusammenleben, den Koexistenzen in einer fragilen Welt sowie dem Aspekt des institutionellen und privaten Sammelns – Obsession, Zeitdokument, Kapitalanlage, (Ersatz)Befriedigung?

Mit den ortspezifischen Arbeiten der Künstler*innen verweben sich Werke aus der Museumssammlung zu einem vielstimmigen Gefüge. Der Schauraum bietet den Besucher*innen weiterhin die Möglichkeit aus dem nun neu befüllten offenen Depot selbständig Sammlungswerke zur temporären Einzelpräsentation auszuwählen. Die Filmkammer sowie die angrenzenden Räume sind dem in Leverkusen geborenen Künstler Wolf Vostell (1932–1998) gewidmet, der im kommenden Oktober 90 Jahre alt geworden wäre und von dem das Museum Morsbroich bedeutende Arbeiten besitzt. Im Graphischen Kabinett setzt sich die Frage nach Formen der Koexistenz, nach dem sensiblen Verhältnis von Ich und Wir, in einer Auswahl von Zeichnungen und Druckgrafiken fort.

Mit dem Aufruf "Luftschlösser bauen!" wurde seit Mitte August das von Margit Czenki & Christoph Schäfer konzipierte Parklabyr aktiviert. In diesem Planungs-Studio mit prächtigem Blick in den Schlossgarten, ausgestattet mit Schaukel und Couch, sind alle eingeladen mitzumachen und mitzudenken: Was muss der Schlosspark in Zukunft können? Wie lässt sich das Morsbroicher Ensemble aus Kunst, Garten und Stadtgesellschaft neu definieren? Was könnte dort passieren? (Der Eintritt ins Parklabyr ist frei.)

Das im Mai initiierte Projekt 2022/23: spielzeit hinterfragt in enger Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstler*innen die herkömmlichen Ausstellungsmodalitäten und Funktionen des (gegenwärtigen) Museums. Ausgangspunkt ist Morsbroich − als öffentlicher Ort einer Stadtgesellschaft und lebendiges Archiv ihrer Kunstsammlung und Teil ihrer Geschichte. 

Der Begriff der spielzeit ist eng mit dem Wunsch nach einem flexibleren und veränderten Umgang mit Zeit und Raum verknüpft: die herkömmliche, (zeit)limitierte Form von Ausstellung aufzubrechen und eine spielerische Entwicklung über einen längeren Zeitraum zuzulassen. Welche Möglichkeiten ergeben sich, wenn das feste Ausstellungsformat von einer fließenden, sich über die Zeit hinweg verändernden Inszenierung abgelöst wird? Welche Herausforderungen sind damit verbunden und was bedeutet das für die Museumsbesucher*innen?

Mehr zum Programm der Morsbroicher Kunsttage 03 finden Sie unter www.museum-morsbroich.de

Kuratiert von Fritz Emslander, Thekla Zell & Jörg van den Berg.