18.07.2022

Jetzt vollständig: Anthony Burgess' Malaya-Trilogie

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Zu Anthony Burgess' Hauptwerken rechnet man die sogenannte Malaya-Trilogie. Sie handelt sie von der Schlussphase der britischen Kolonialzeit auf der malaiischen Halbinsel, wo Burgess von 1954 bis zum offiziellen Abzug der Briten im Jahr 1957 als Lehrer und Beamter tätig war. Jetzt liegt die vollständige Trilogie erstmals in deutscher Sprache vor.

Der erste Band der Malaya-Trilogie ist bereits 2018 unter dem Titel Jetzt ein Tiger in der Übersetzung von Ludger Tolksdorf erschienen.

Neu: Band 2, Der Feind in der Decke

Malaya, in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre: Während das Land der Unabhängigkeit von der britischen Kolonialmacht immer näher kommt, tritt der britische Lehrer Victor Crabbe eine neue Stelle als Schuldirektor an. Nach einer Liebschaft mit einer Malaiin gerät seine Ehe mit seiner Frau Fenella hier eneut in Gefahr, als Crabbe mit der Frau seines Vorgesetzten anbandelt und Fenella das Interesse des örtlichen Potentaten auf sich zieht. Hinzu kommt, dass Crabbe von einem missgünstigen Untergebenen bezichtigt wird, mit den Kommunisten unter einer Decke zu stecken.

Im zweiten Teil seiner Malaya-Trilogie richtet ­Burgess seinen Blick vor allem auf die Religionen Malayas und auf das Mit-, Neben- und Gegeneinander der verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die vor allem die Antipathie gegen die abziehende Kolonialmacht verbindet. Mit Crabbe selbst und mit anderen skurrilen Figuren wie dem erfolglosen Rechtsanwalt Hardman, der vom Katholizismus zum Islam konvertiert, um eine reiche malaiische Witwe zu heiraten, gelingt Burgess auch hier ein eindringliches und gleichzeitig bitter-amüsantes Bild eines ethnisch, religiös und sprachlich vielfältigen Landes in einer einzigartigen Umbruchsituation.

Der Feind in der Decke
Roman
Aus dem Englischen übersetzt von Ludger Tolksdorf
Hardcover mit Schutzumschlag, 220 Seiten, [D] 32,00 Euro
Elsinor Verlag, Coesfeld, ISBN 978-3-942788-64-9

Erscheint am 15. August 2022

Neu: Band 3, Betten im Orient 

Der 1959 erstmals veröffentlichte Roman Betten im Orient (der Titel spielt auf Shakespeares Drama Antonius und Kleopatra an) ist das großartige Finale der Trilogie. Zentralfigur und Antiheld ist auch in diesem Roman der Brite Victor Crabbe. Vom Lehrer zum Direktor und nun auch zum Leiter der staatlichen Schulbehörde befördert, aber von seiner Frau verlassen, stemmt Crabbe sich weiter dem Strudel der Konflikte zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen entgegen. Eine Party, die Crabbe in diesem Bestreben veranstaltet, endet im Chaos, und zwischen Tamilen und Malaien fließt Blut, aber ein junger Komponist chinesischer Abstammung scheint das Zeug zu haben, das Land zumindest musikalisch zu einen. In Crabbe findet er einen beharrlichen Förderer, doch dann wird Crabbe von seiner eigenen Geschichte eingeholt. Und der junge Komponist begegnet seiner Muse. 

Selbst in musikalischer Komposition geschult, führt Burgess in Betten im Orient die in den beiden Vorgängerromanen entwickelten Motivstränge zu einem kunstvollen Abschluss.

Betten im Orient
RomanAus dem Englischen übersetzt von Ludger Tolksdorf
Hardcover mit Schutzumschlag, 244 Seiten, [D] 34,00 Euro
Elsinor Verlag, Coesfeld, ISBN 978-3-942788-65-9 

Erscheint am 15. August 2022

Anthony Burgess on His Writing Process

Anthony Burgess (1917–1993), weltbekannt durch seinen von Stanley Kubrick verfilmten Roman Uhrwerk Orange, war ein ebenso vielseitiger wie produktiver und innovativer englischer Autor und Komponist.

Nach Schulbesuch und Studium in seiner Geburtsstadt Manchester wurde er 1940 zum Militär eingezogen und u. a. als Musiker und Dozent eingesetzt. Später arbeitete er in England, dann in Südostasien als Lehrer, bevor er sich, wieder in England, ab 1960 ganz dem Schreiben widmete. Nach dem Tod seiner ersten Frau und erneuter Heirat im Jahr 1968 lebte er in Malta, Italien, den USA und schließlich Monaco.

Burgess schrieb mehr als 30 Romane, eine zweibändige Autobiographie, Drehbücher, Bücher über Sprache und Literatur sowie zahllose Rezensionen und Essays und komponierte mehr als 200 Musikstücke, darunter mehrere Symphonien. Neben der Malaya-Trilogie zählen Fürst der Phantome, Napoleonsymphonie und die Enderby-Tetralogie zu seinen bekanntesten literarischen Werken.