20.08.2019

Joan Miró, Skulpturen

Pressekontakt: Ruth Eising | +49.(0)228.25987582 | +49.(0)160.1564308 | r.eising@re-book.de

Skulpturen aus dem Spätwerk Joan Mirós, entstanden in den Jahren 1970-82, werden vom 24. August bis 24. November 2019 im Skulpturenpark Waldfrieden gezeigt. Diese besondere Ausstellung, die vor allem großformatige Bronzearbeiten vorstellt, wird durch die Kooperation mit dem Yorkshire Sculpture Park und der Successió Miró ermöglicht.

Bitte beachten Sie: Die hier vorgestellten Abbildungen der Skulpturen der Ausstellung können Sie nicht wie üblich herunterladen. Wir möchten Sie stattdessen bitten, Abbildungen bei uns anzufordern (r.eising@re-book.de).

Joan Miró (1893-1983) gehört zu den Künstlern, die die klassischen Moderne begründet haben. Nach seinem Kunststudium in Barcelona setzt sich sein anfänglich noch gegenständliches Schaffen ab den 1920er Jahren zunehmend mit den von Frankreich aus die Welt erobernden Kunstströmungen auseinander. Mit seiner Übersiedlung nach Paris zeigt sein Werk zunächst noch fauvistische und kubistische Einflüsse, bevor er sich dem Surrealismus anschließt. Als Maler und Bildhauer schuf Miró ein bedeutendes Œuvre, das in einer Reihe mit Werken von Pablo Picasso, Henri Matisse und Georges Braque steht. Wie andere namhafte Künstler seiner Zeit betätigt er sich nicht nur als Maler und Grafiker, sondern mit zunehmendem Alter auch als Keramiker. Ebenso bedeutsam ist sein bildhauerisches Schaffen, das einen wesentlichen Teil seines Œuvres ausmacht.

Sein Interesse für die Skulptur führte Miró auf eine Übung zurück, die ihn sein Lehrer Francesco Galli praktizieren ließ: Mit verbundenen Augen sollte der damalige Student an der Escola d´Art von Barcelona verschiedene Gegenstände ertasten und sie anschließend zeichnen, um zu lernen, die Form zu "sehen". Mirós Anliegen ist nicht ästhetischer Natur, es geht ihm nicht um die Schönheit der Formen. Vielmehr fesselt ihn die Energie und die besondere Ausstrahlung jedes einzelnen Objekts. Seine bildnerische Methode, mit wesensfremden Dingen zu spielen, zu jonglieren, sie auf groteske oder poetische Weise miteinander zu verbinden, ist auch ein Appell an die Vorstellungskraft des Betrachters.

„Meine Menschenfiguren haben die gleichen Vereinfachungsprozesse durchgemacht, wie meine Farbskala. So, in ihrer Vereinfachung, sind sie menschlicher und lebendiger, als wenn ich sie mit allen Details darstellen würde. […] Wenn sich der Betrachter in meinen Figuren wiedererkennt, dann bekommt er ein Gefühl dafür, was ihn mit allen Menschen verbindet, nicht was ihn von ihnen trennt […] Es gibt einen Ausspruch von Konfuzius, der mich sehr berührt: ʻAlle Menschen sind gleich, nur durch ihre Sitten unterscheiden sie sich.ʼ Dieses ganze Gerede von ʻNationʼ oder so, das betrifft doch nur die Bürokratie. Es geht aber nicht darum, ein Bürokrat zu sein, sondern: ein Mensch. Indem man sich zum Menschen entwickelt, kann man alle anderen Menschen erreichen.“
Joan Miró (1959, Revue XXe siécle)

Biografisches zu Joan Miró
Joan Miró (1893-1983) gehört zu den Künstlern, die wie Matisse, Picasso oder Kandinsky die klassischen Moderne begründet haben. Nach seinem Kunststudium in Barcelona setzt sich sein anfänglich noch gegenständliches Schaffen ab den 20er Jahren zunehmend mit den von Frankreich aus die Welt erobernden Kunstströmungen auseinander. Mit seiner Übersiedlung nach Paris zeigt sein Werk zunächst noch fauvistische und kubistische Einflüsse, bevor er sich dem Surrealismus anschließt. Wie andere namhafte Künstler seiner Zeit betätigt er sich nicht nur als Maler und Grafiker, sondern mit zunehmendem Alter auch als Keramiker. Ebenso bedeutsam ist sein bildhauerisches Schaffen, das einen wesentlichen Teil seines Œuvres ausmacht.