12.12.2021

Josef Kleindienst, Mein Leben als Serienmörder

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Josef Kleindiensts Mein Leben als Serienmörder ist ein rasant-lakonischer Roman über die Frage, welche Abgründe man vor sich selbst verborgen halten kann – atmosphärisch und fesselnd, zugleich voller Ironie und Humor.

Als der Schriftsteller Konrad Mola am Morgen nach einer durchfeierten Nacht in seiner Wohnung erwacht, kann er sich nicht einmal erinnern, wie er nach Hause gekommen ist. Totales Blackout. Konfrontiert mit der Tatsache, dass in der Nähe der Bar, in der er abgestürzt ist, eine Prostituierte ermordet worden ist, gerät er in einen realen Albtraum und macht sich auf die Suche nach der verlorenen Nacht.

Was sich wie ein Kriminalroman anhört, ist bei Josef Kleindienst ein mit großem psychologischen Einfühlungsvermögen geschriebenes Porträt eines Mannes, der sich alles zuzutrauen beginnt, alles für möglich halten muss, da er selbst keine Erinnerung an die besagte Nacht hat. Der Umstand jedoch, dass er erst Tage zuvor für eine TV-Produktion einen Serienmörder gespielt hat, lässt sein damaliges Unbehagen an der Rolle Realität werden. Aus der hypothetischen Frage am Filmset, ob er selbst in der Lage wäre, jemanden umzubringen, werden echte Ermittlungen, durch ihn und gegen ihn: Bin ich ein Mörder?

Josef Kleindienst
Mein Leben als Serienmörder
Roman
Sonderzahl Verlag
182 Seiten, Hardcover
ISBN 978 3 85449 595 6


Josef Kleindienst, 1972 geboren. Studium der Philosophie an der Universität für angewandte Kunst Wien. Er schreibt Romane, Theaterstücke und Drehbücher. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen für seine literarischen Arbeiten u.a. Teilnahme am Ingeborg Bachmann Preis 2010, Wiener Dramatikerstipendium 2011, Jubiläumsstipendium der LITERAR-MECHANA 2015, Kärntner Dramatikerstipendium 2019. 2020 gewann er den Carl Mayer Drehbuchpreis.

Bibliographie:
Mein Leben als Serienmörder. Roman. Wien: Sonderzahl 2022.
Freifahrt. Erzählung. Wien: Sonderzahl 2012.
An dem Tag, als ich meine Friseuse küsste, sind viele Vögel gestorben. Wien: Sonderzahl 2010.

Der Verlag: Sonderzahl, vor ziemlich genau 35 Jahren gegründet, widmet sich mit seinem Programm dem komplexesten aller Genres: dem Essay. Jener hybriden Form zwischen Literatur und Wissenschaft also, die über ein reflektierendes Ich verfügt und der, als Modus des Denkens, keine inhaltlichen Grenzen gesetzt sind. In allen Wissensgebieten sind solche suchenden, fragenden, sich selbst befragenden, ihre Themen umkreisenden Texte möglich: Von der Literaturwissenschaft bis zur Architektur, von der Filmtheorie bis zur Soziologie, von der Gesellschaftskritik bis zur Philosophie, von der Psychoanalyse bis zu den Naturwissenschaften, vom Reisebericht bis zur Poetikvorlesung reicht sein Spektrum – und da wäre eine selbstreflexive Belletristik im Geiste Robert Musils, die gegenüber einer naiven Erzählhaltung Skepsis bewahrt, noch gar nicht eingerechnet.

Darüber hinaus ist der Essay als Versuchsanordnung auch eine Lebenshaltung, die sich programmatisch der Ungleichzeitigkeit aussetzt: Um das aus der Zeit Gefallene in den Blick zu holen, das allzu Geläufige zu hinterfragen, ja zu unterminieren, und es am Möglichen zu messen.