05.10.2017

Karl Friedrich Borée, Frühling 45

Roman

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Berlin vom Untergang zum Neuanfang. Ein Roman ohne falsche Sentimentalität, dicht am Alltag, voller Tatsachen und einnehmend erzählt. Die Wiederentdeckung eines Ausnahmeautors.

Es beginnt mit einem Glücksfall: Der Ich-Erzähler kann im Februar 1945 zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter in einem ruhigeren Randbezirk in ein von seinen Besitzern verlassenes Haus ziehen, in dem sich nur noch die Haushälterin und geheime Vorräte befinden. Eindrücklich und wendungsreich wird das Leben der kleinen Gemeinschaft in den folgenden Monaten geschildert, in der die Vergangenheit brutal versinkt und das Kommende mehr als dunkel ist. Aber sie ist nicht nur gekennzeichnet von Todesangst, Zerstörung und Hunger, sondern auch von optimistischen Planungen für eine demokratische Zukunft und ganz persönlichen Sehnsüchten, die in dieser apokalyptischen Situation mitunter zu grundsätzlichen Lebensfragen werden. Borée erzählt in diesem autobiographisch geprägten Roman lebendig und kompromisslos von diesen drastischsten Tagen in der Geschichte Berlins. Dass ein Autor dieses Formats erst jetzt wieder auftaucht, liegt an seinen Besonderheiten: Borée debütierte spät und und war nach dem Krieg bereits einer von den "Alten". Er gehörte nie einer literarischen Gruppe oder Bewegung an, blieb immer für sich und unangepasst, schrieb schonungslos sich selbst und anderen gegenüber. Am Ende gab es in der Literaturwelt niemanden, der an ihn erinnerte, und sein Nachlass schlummert in Marbach. Mit Frühling 45 gibt es jetzt die Gelegenheit, damit anzufangen, sein ganz und gar nicht veraltetes Werk wieder wahrzunehmen.

Detailliert, gefühlvoll und spannend wird im Rahmen des Romans das Zusammenfinden und -wachsen einer Schicksalsgemeinschaft geschildert, die immer wieder temporär um neue, mal mehr und mal weniger beliebte Mitglieder bereichert und wieder reduziert wird. Neben Angst vor den Bombenangriffen, vor dem Tod und dem Hunger spielen jedoch auch persönliche Sehnsüchte und Beziehungen eine elementare Rolle, die den Roman trotz des Schauplatzes vor etwas mehr als 70 Jahren auf seine ganz eigene Art modern machen. (schonhalbelf.de)

... gilt als Borées Hauptwerk und ist allein aus sprachlicher Sicht eine echte Entdeckung: Es verfügt über einen unwahrscheinlichen Wortschatz und Wortwitz. Borée schreibt trocken, lakonisch, auch mal an den grässlichen Umständen implodierend. … Ein Glück also, nun dieses Dokument der Umbruchszeit wieder lesen zu können. … Man darf gespannt sein auf weitere Werke dieses Autors. (Anja Hirsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Das Buch erlaubt einen Sprung ins Damals, wie ihn derart lebendig, mit nüchterner Lakonie und reservierter Empathie, wohl nur eine solche Melange aus Roman, Journal und Bericht vermitteln kann. … Es ist ein Geschenk, Borée jetzt dank des Engagements von Axel von Ernst, dem Verleger des Lilienfeld Verlags, entdecken zu können. (Caroline Fetscher, Der Tagesspiegel)

Axel von Ernst spricht über Karl Friedrich Borée, "Frühling 45", © re-book marketing & kommunikation