13.01.2022

Juliane Karwath, Die Abenteuer des Müllers Crispin

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Juliane Karwath war lange vergessen. Am 25. Januar erschien ihr Roman jetzt in einer Neuausgabe. Er handelt vom jungen Müller Crispin, der in einer wilden Hetzjagd durch Wälder und Gebirge flieht.

Ein Werwolf hetzt den jungen Müller Crispin durch Wälder und Gebirge. Auf seiner magischen Reise kreuzen weitere wilde Naturwesen und der sagenhafte Martin Pumphut Crispins Weg. Lebensgefährliche Situationen wechseln sich ab. Nichts ist so, wie es zu sein scheint. Aber im Scheinhaften lockert sich die fest gefügte Realität. Alles wird möglich, und im Eros findet der Mensch, dieser größte Dämon von allen, zur guten Natur zurück.

Die heute vergessene Schriftstellerin Juliane Karwath versetzt ihre Leserschaft in ein Kaleidoskop lebendigster Fantasie. Mit einer Sprache, die an alte Märchen erinnert und doch der literarischen Moderne angehört. Das Erwachsenenleben wandelt sich beim Lesen in ein kindliches Abenteuer, wie wir es in unseren Träumen erleben und im Wachzustand ersehnen. Wiederentdeckt und mit einem Essay versehen von dem Literaturarchäologen Martin A. Völker.


Juliane Karwath
Die Abenteuer des Müllers Crispin
Mit einem Essay herausgegeben von Martin A. Völker
Klappenbroschur, 160 Seiten, 130 x 205 mm
16,00 Euro [D]
Elsinor Verlag, Coesfeld 2022
ISBN 978-3-942788-58-8


Juliane Karwath wurde am 16. Juli 1877 im elsässischen Straßburg geboren und verstarb am 15. Dezember 1931 in Weimar. Ihre Familie stammt aus Schlesien, aus der Gegend um das frühere Kreuzburg (heute Kluczbork in Polen), wo sich die Karwaths-Mühle befunden haben soll.

Mit ihren Eltern verließ Juliane Straßburg und wurde in der oberschlesischen Stadt Neisse (Nysa) heimisch. Die Natur und die Mythen der Region entzündeten die Fantasie der angehenden Schriftstellerin, die sich eigentlich wünschte, Malerin zu werden. Ein schweres Augenleiden vereitelte jedoch diesen Plan. Sie fand zum Beruf der Lehrerin und erst später wieder zum Schreiben zurück, inspiriert von der neuen Wahlheimat Thüringen, die sie an ihre schlesische Kindheit erinnerte und an die Müller der Karwaths-Mühle denken ließ.

Zu den bekanntesten Werken Juliane Karwaths gehört ihr Roman Das schlesische Fräulein (1916). Die Schriftstellerin Toni Schwabe, die ebenfalls eng mit Weimar verbunden war, schreibt 1918 über dieses Buch, es sei "von einer ungewöhnlich feinen Gedanklichkeit" und gefüllt mit "psychischen Erkenntnissen. Lesenswert in jedem Sinn". Karwaths Die Abenteuer des Müllers Crispin verbinden das Seelenleben mit einem reichen Naturerleben. Psyche und Natur werden überbrückt wie durchzogen von Mythen und Märchen.