18.04.2021

Thomas-Kling-Poetikdozentur feiert zehnjähriges Jubiläum

Dozentin Ulrike Almut Sandig hält digitale Antrittsvorlesung am 27. April

Kontakt: Ruth Eising | +49.(0)228.25987582 | +49.(0)160.1564308 | r.eising@re-book.de

Mit der Berufung der Dichterin Ulrike Almut Sandig feiert die Thomas-Kling-Poetikdozentur der Universität Bonn im Sommersemester 2021 ihr zehnjähriges Jubiläum. Von der Kunststiftung NRW eingerichtet und finanziert, wird die Dozentur seit 2011 Jahr für Jahr an namhafte Autorinnen und Autoren vergeben.

Die Antrittsvorlesung "Open Arms. Über Hörbarkeit und Sichtbarkeit von Dichtung in der Gegenwart" der neuen Thomas-Kling-Poetikdozentin Ulrike Almut Sandig ist pandemiebedingt ein digitales Ereignis: Das Video der Vorlesung wird von einem Gespräch mit der neunen Dozentin begleitet und ist ab Dienstag, den 27. April, 19 Uhr, freigeschaltet unter [https://www.germanistik.uni-bonn.de/studium/poetikdozentur/thomas-kling-poetikdozentur]. Grußworte werden Prof. Dr. Volker Kronenberg, Dekan der Philosophischen Fakultät, und Dr. Andrea Firmenich, Generalsekretärin der Kunststiftung NRW, sprechen. Im Anschluss an die filmische "Antrittsvorlesung" führt der Literaturwissenschaftler Privatdozent Dr. Thomas Fechner-Smarsly ein Gespräch mit der neuen Poetikdozentin.

Ulrike Almut Sandig hat vom Anfang ihrer Laufbahn an nicht allein in Stille und Abgeschiedenheit geschrieben, sondern immer schon die unmittelbare lebendige Auseinandersetzung mit ihrem Publikum gesucht. Dabei entsteht über die Modulation ihrer Stimme und die Musikalität der Texte performative Klangkunst, wobei sich die Kunst jedoch nicht im Klang erschöpft: Ihr Schaffen erstreckt sich über ein breites Themenspektrum, in dem Zeitgeschehen und Politik ebenso Raum finden wie Natur und Kunst. Dass dabei Grenzen verschoben und überschritten werden, verleiht ihrer Berufung zum zehnten Jubiläum der Thomas-Kling-Poetikdozentur besonderen Rang. Ulrike Almuth Sandig erhielt zahlreiche Preise, darunter den Leonce-und-Lena-Preis (2009), den Wilhelm-Lehmann-Preis (2018), den Roswitha-Preis (2020) und zuletzt den Erich-Loest-Preis (2021).

Die Generalsekretärin der Kunststiftung NRW, Dr. Andrea Firmenich, sieht in der Poetikdozentur einen erfolgreichen Baustein des Förderengagements der Kunststiftung: "Mit dieser Auszeichnung ist es gelungen, herausragenden deutschsprachigen Autor:innen und Übersetzer:innen die Möglichkeit zu geben, im direkten Austausch mit jungen Studierenden ein Semester lang konzentriert ihre eigenen poetologischen Positionen zu reflektieren und zu erproben. Den Studierenden öffnet sich damit ein Raum für freiere Denkbewegungen und ästhetische Erfahrungen außerhalb der strengen akademischen Lehre – ganz im Sinne des Dichters Thomas Kling, dem diese Dozentur gewidmet ist. Wir freuen uns daher über zehn Jahre Thomas-Kling-Poetikdozentur an der Universität Bonn und wünschen Ulrike Almut Sandig und ihren Student:innen viel Erfolg!"

Die Thomas-Kling-Poetikdozentur
Die 2011 von der Kunststiftung NRW geschaffene Poetikdozentur wird zum zehnten Mal besetzt. Sie ist nach dem 2005 verstorbenen Lyriker und Essayisten Thomas Kling (*1957) benannt, der zehn Jahre auf der Raketenstation der Stiftung Insel Hombroich lebte und dessen Sprachkunst neue Maßstäbe setzte. Im Rahmen der Thomas-Kling-Poetikdozentur stattet die Kunststiftung NRW namhafte Autor:innen und oder Übersetzer:innen mit einem Stipendium aus, das ihnen eigene Lehrveranstaltungen ermöglicht – und den Studierenden damit einen neuen Blick auf ihren Forschungsgegenstand. Die Auswahl treffen Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung und der Universität Bonn.
Die Universität Bonn gestaltet und finanziert die feierliche Antrittsvorlesung, organisiert Lehre und Prüfungen; weiterhin stellt sie Mittel für die Auftritte von Gästen der Poetikdozent:innen zur Verfügung. Das Literaturhaus Bonn veranstaltet ein Begleitprogramm zur Dozentur.

Bisherige Poetikdozent:innen: Stefan Weidner, Barbara Köhler (†2021), Oswald Egger, Norbert Scheuer, Marion Poschmann, Esther Kinsky, Christoph Peters, Anja Utler, Marcel Beyer.

Die Kunststiftung NRW
Die Kunststiftung NRW fördert herausragende Qualität von Kunst und Kultur aller künstlerischer Sparten mit einem engen Bezug zu Nordrhein-Westfalen. Vor 30 Jahren von der Landesregierung NRW als Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet, gehören die Unterstützung innovativer Konzepte und impulsgebender Ansätze, die Förderung besonders begabter Künstlerinnen und Künstler, der Erwerb und die Sicherung von Kunstwerken mit hoher Bedeutung sowie der bundesweite und internationale Kulturaustausch zu den zentralen Aufgaben der Stiftung.

Damit ermutigt die Kunststiftung NRW Kulturschaffende, Neues und Unerwartetes zu wagen und ermöglicht Projekte aus der Visuellen Kunst, den Performing Arts, der Musik und der Literatur von herausragender Qualität. Ein wichtiger Fokus liegt dabei auf der Transdisziplinarität der Künste.

Weitere Informationen unter https://www.kunststiftungnrw.de