26.09.2023

Neu: Inghill Johanson, Ein Bungalow

Inghill Johansens "Ein Bungalow", übersetzt von Ina Kronenberger, erscheint am 5. Oktober bei Stroux

Pressekontakt: Ruth Eising | +49.(0)228.25987582 | +49.(0)160.1564308 | r.eising@re-book.de

Der Verfall des Elternhauses löst eine innere Inventur aus: ein Nachdenken über familiäre Beziehungen, über die Vergänglichkeit der Dinge, über unerwartete Zusammenhänge im Alltag. Mit scharfem Blick, gelegentlich auch burleskem Humor, seziert die mehrfach ausgezeichnete norwegische Autorin Inghill Johansen unter dem Titel "Ein Bungalow" in 53 kurzen Prosaminiaturen ihre Umgebung. Nahe am Takt des Alltags, mit klarem Bewusstsein für sinnliche Details, gelangt sie zu unsentimentalen, nahezu brutalen Einsichten in das menschliche Dasein.

"Ein Bungalow" besteht aus Prosaminiaturen, die thematisch miteinander verbunden sind. Es gibt keine fortschreitende Handlung, nur viele kleine Tableaus, die in konkreten Gegenständen oder Beobachtungen ihren Ausgang nehmen und sich in reflektierenden Schleifen existenziellen Themen nähern.

Nach dem Tod der Mutter streift die Tochter durch das vom Großvater erbaute, nunmehr verlassene Haus. Die Beobachtungen und Erfahrungen, die sie dabei macht, gibt sie in der Ich-Perspektive wieder. Ihre Gedanken kreisen um die Themen Verlust, Verfall, Familie und Identität. Mit scharfem Blick und einem leisen, bisweilen makabren Humor seziert die Ich-Erzählerin ihre Umgebung. Was meist harmlos beginnt und sinnlich ausgebreitet wird, endet oft in unsentimentalen, nahezu brutalen Einsichten in das menschliche Dasein mit nicht selten überraschendem Ausgang.

Inghill Johanson

Für Bungalow, ihr fünftes Buch, wurde die 1958 geborene Autorin 2016 mit dem renommierten Dobloug-Preis ausgezeichnet. 2019 erhielt sie den Amalie-Skram-Preis. Ihr jüngstes Buch, abermals ein Roman ("Dette er G"), ist 2022 erschienen und war für den Literaturpreis des Nordischen Rates nominiert, die höchste gemeinskandinavische Literaturauszeichnung, für die jedes skandinavische Land jährlich ein oder zwei Autor:innen vorschlagen darf. 

Inghill Johansen bewegt sich abseits des Mainstreams und verfolgt beharrlich ihr eigenes literarisches Projekt. Sie wird in ihrer Heimat Norwegen gerne als „stille Gigantin“ bezeichnet, denn sie veröffentlicht nur alle 5 bis 6 Jahre ein Buch, das aber immer preiswürdig ist.

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Ina Kronenberger

Ina Kronenberger übersetzt nach dem Studium der Romanistik und Skandinavistik in Mainz und Freiburg sowie Auslandsaufenthalten in Frankreich, Norwegen und Israel seit mehr als 20 Jahren Literatur aus dem Norwegischen und Französischen. Zu den von ihr übersetzten Autor:innen gehören Anna Gavalda, Per Petterson, Nina Lykke und Monica Isakstuen.